Herr Stadtverordnetenvorsteher,
meine Damen und Herren!
Die Planungen zur Lidl-Erweiterung haben uns sehr überrascht. Die Märkte am „Neuen Marktplatz“ sind noch nicht eröffnet, da scheint Lidl aufgewacht zu sein. Anders ist es nicht zu verstehen, warum erst jetzt, nachdem ein aufwendiger Planungsprozess abgeschlossen wurde, Erweiterungspläne für den Lidl-Markt zu Tage kommen.
Die möglichen Einzelhandelsflächen vom Lidl sollen rund um die sensible Bachaue am Stockheimer Bach noch einmal um 25% erweitert werden. Das gefährdet nicht nur die wertvolle Frischluftzufuhr für die Innenstadt, sondern wird noch mehr Autoverkehr in das Nadelöhr Bahnhofstraße/Westerfelder Weg bringen. Nicht nur, dass durch die Märkte am Neuen Marktplatz alle Bushaltestellen in die Bahnhofstraße verlegt müssen, die Lidl-Erweiterung zieht zusätzlichen Verkehr an. Die Anwohner werden durch noch mehr Lärm und Abgase belastet. Lebens- und Wohnqualität sieht anders aus.
Schon heute hat Usingen überdurchschnittlich viele Lebensmittel- und Discounterflächen pro Einwohner im Usinger Land. Außerdem stehen auch etliche Läden schon leer. Die Nahversorgung für Lebensmittel ist in Usingen mehr als ausreichend.
Dazu ist die Frage zu stellen: Welchen Einfluss hat der vergrößerte Lidl auf die Geschäfte in der Innenstadt? Gefährdet er die letzten Geschäfte in der Innenstadt?
Zwar soll es später eine Auswirkungsanalyse geben, aber dann ist es unserer Meinung nach zu spät. Die Grundsatzentscheidung zur Erweiterung ist schon vorher gefallen.
Ob es eine fußläufige Verbindung zwischen Lidl und Neuem Marktplatz geben wird, steht in den Sternen. Nur wenn sich Lidl und „Edeka“ einigen und die Kosten übernehmen werden, wird es dazu kommen. Das ist also alles andere als sicher.
Auch wenn im Bauausschuss viel von den „schöneren“ Lidl-Neubauten fabuliert wurde, dass was in den Planungen vorliegt, überzeugt uns nicht. Ein großer Schuhkarton ist dort zu sehen.
Schön sieht anders aus.
Es braucht kein neues Sondergebiet für den Einzelhandel.
Wir lehen diese Planung ab!
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