Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren!
Nun wurde die Planung für die Bahnhofstraße von etlichen Kollegen hier gelobt, aber zur Wahrheit gehört auch dazu, dass etliche Ergebnisse und Vorschläge aus früheren Prozessen und Verkehrskonzepten schlicht unberücksichtigt blieben:
- Vorschlag aus dem ISEK-Maßnahmenprogramm (2019):
Radverkehrsanalage, sprich ein echter Radweg – Fehlanzeige!!
verstärkte Entsiegelungen auf der Bahnhofstraße,
Bushaltestelle mit Unterstand und Sitzplätzen! Nicht vorgesehen! - Verkehrsgutachten IMB Plan (2017)
Vorschlag zur Entlastung des südlichen Westerfelder Weges (14%) nicht weiterverfolgt - Nahmobilitätskonzept Bahnville 2010
Leitgedanke für die Bahnhofstraße ein breiter Fußweg. Das bedeutet mindestens 2,5 m und bei den Schüler*innenströmen sogar 3 m. Natürlich war auch ein echter Radweg dabei und es gab Vorschläge, etliche Parkplätze zu streichen. Auch dies ist in der Planung nicht berücksichtigt.
Das grundsätzliche Manko bei dieser Planung ist, dass es keine Prioritätensetzung für den Zu-Fuss- und Radverkehr gibt, denn es sollten keine Abstriche für den Autoverkehr gemacht werden.
Der vorhandene Platz in der Bahnhofstraße ist nicht ausreichend, um allen Wünschen zu entsprechen. So sind viele Parkplätze geblieben, die durch ihre Ausrichtung eine hohe Gefahr für Radfahrer*innen durch das sogenannte Dooring, sich plötzlich öffnende Autotüren, gefährdet werden.
Die Fußwege sind mit teilweise 1,60 m viel zu schmal. Dafür gibt es gleich daneben für die PKW Parkplätze von 2 m Breite.
Der geplante Schutzstreifen, der den Radverkehr durch eine gestrichelte Linie abtrennt, suggeriert eine Sicherheit, die es nicht gibt. Denn Radfahrer*innen sind hier nicht vom Autoverkehr geschützt. Entgegen der landläufigen Meinung bietet der Schutzstreifen für Radfahrer*innen nicht mehr Sicherheit, denn hier dürfen sogar PKW drüberfahren und Radfahrer*innen müssen dort auch nicht fahren, im Gegensatz zum Radfahrstreifen. Hier dürfen Autos weder halten noch parken und e4r muss von Radfahrer*innen genutzt werden. Oft ist er auch farblich noch abgesetzt und hat eine durchgezogene Linie.
Wir bedauern es sehr, dass die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad keine ausreichende Berücksichtigung gefunden hat.
Wir hätten die Chance gehabt, von Gebäudekante hin zur Straßenmitte zu planen.
Wenn Fußgänger*innen und Radfahrer*innen mehr Platz erhalten, dann geht dies auch mit einer Verbesserung der Aufenthalts- und Wohnqualität einher.
Als wir beim Radwegekonzept des Hochtaunuskreis nur einen Bericht zur Priorisierung der Usinger Maßnahmen erhalten wollten, wurden die Beantwortung auf unsere Fragen mit Hinweis auf das noch zu erarbeitende Nahmobilitätskonzept abgelehnt. Ohne die Ergebnisse und Vorschläge für das aktuelle Nahmobilitätskonzept sollen hier schon Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Ablehnung!!!
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