Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren!
Wir produzieren zuviel Verpackungsmüll! Nach dem Umweltbundesamt lagen die Deutschen mit 220,5 kg pro kopf über dem der EU-Bürger von 167,3 kg.
Etwa
10 Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer und haben dort
katastrophale Folgen für das Meeresökosystem. Riesige Müllstrudel haben sich
gebildet, da Plastik sich in der Regel erst nach mehreren Jahrhunderten abbaut.
Deshalb hat die EU-Ebene jetzt eine Kunststoffstrategie mit entsprechenden gesetzlichen Vorgaben. Und auch in Deutschland sollen mit dem Verpackungsgesetz die Verpackungsflut eingedämmt und umweltfreundliche Verpackungen und Mehrweg-Systeme gefördert werden.
Da die Herstellung von Kunststoff heute immer noch viel zu günstig ist, haben wir viel zu vielen Plastikmüll in der Landschaft und in den Städten.
Mit 47 % tragen private Endverbraucher dazu bei. Gerade die Einwegverpackung bei to-go-Essen und Trinken sind ein wesentlicher Teil des Verpackungsmülls.
Der Coffee-to-go im beschichtete Pappbecher ist schnell geholt, ausgetrunken und ebenso schnell wieder entsorgt.
Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden in Deutschland stündlich 320.000 Einwegbecher verbraucht (pro Jahr sind das fast drei Milliarden Stück), die so für mehrere tausend Tonnen Müll sorgen.
Für die Herstellung der typischen Coffee-to-go-Becher werden laut Umwelthilfe zehntausende Tonnen Holz und Kunststoff sowie Milliarden Liter Wasser benötigt. Für die Produktion ist jährlich eine Energiemenge nötig, mit der man eine Kleinstadt versorgen könnte.
Inzwischen haben etliche Städte und Initiativen dem Pappbecher selbst den Kampf angesagt: Neben Änderungen in den Abfall- oder Marksatzungen wurden Pfandsysteme für Mehrwegbecher eingeführt. Da gibt es unterschiedliche Systeme.
Und selbst die Bundesligavereine wie Bayern München setzen jetzt auf Mehrweg-Becher.
Und auch in der Bevölkerung gibt es immer mehr Menschen die umdenken: Zerowaste und Unverpackt-Läden sind hier nur zwei Stichworte.
Im Hochtaunuskreis ist Oberursel schon mit entsprechenden Änderungen aktiv geworden.
Den SPD-Antrag übernehmen wir als Punkte drei, vier und fünf. Gerne können wir über die Informationen der Verwaltung zum Thema Plastik-Geschirr diskutieren, allerdings als Hintergrund für eine Änderung der Abfallsatzung bzw. der Marktordnung.

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