Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,
wir wissen, dass zurzeit händeringend nach neuem und bezahlbaren Wohnraum gesucht wird. Und wir wissen, dass über die Anzahl der Einwohner Usingens Anteile der Einkommen- und Umsatzsteuer zugewiesen wird. So ist es logisch, neue Bebauungsgebiete zu schaffen. Dem können wir uns nicht verwehren. Wir begrüßen ausdrücklich die Schaffung neuer Wohnbebauung.
Es gibt hier bei diesem Gebiet in Eschbach aber einiges zu beachten:
1. Laut Regionalem Flächennutzungsplan sollten neue Wohnbauflächen dort geplant werden, wo eine gute Anbindung an das Schienennetz gewährleistet ist (1000/2000m Radius um Schienenhaltepunkte). Ist das bei uns schon ausgereizt? Sollten wir uns nicht andere Bereiche vorrangig ansehen? In Eschbach klappt es mit dieser Anbindung jedenfalls nicht. Eine Anbindung zu Fuß oder Rad ist eher nicht möglich.
2. Das Baugebiet war geplant mit einer Fläche von 14.000 m². Es sollte als Entwicklungspotenzial für die Eschbacher dienen, zum Beispiel um Angehörige naheliegend unterzubringen, so dass Kinder um die Ecke der Eltern wohnen bleiben können. Jetzt wurde das Wohngebiet, zumindest die Planung dafür, auf 50.000 m² aufgeblasen. Ist das noch die Ausbaureserve der Eschbacher? Im Bauplan wurden schon einmal 55 Grundstücke mit einer Fläche von 500-700 m² eingezeichnet. Voraussichtlicher Preis für Grundstück mit Haus: unter 600.000 € brauchen wir hier nicht anzufangen. Entspricht das dem, was sich die Eschbacher für Ihre Familie erwarten oder erwartet die Stadt hier eher gut betuchte Interessenten aus dem Hochtaunuskreis und Frankfurt für die Ansiedlung? Ja, ich verstehe, wir haben im VBS gesagt, die Darstellung der Grundstücke hier im Plan wäre rein zur Verdeutlichung, was möglich wäre. Aber hier muss doch schon jemand eine Idee für das Gebiet gehabt haben, sonst hätte man ja auch Parzellen für mehrstöckigen Wohnungsbau und Reihenhäuser einzeichnen können.
3. Das nächste Thema wird dann wohl bei uns Tradition: Bei den Baugebieten Pestalozzistraße und Hattsteiner Allee haben uns der Hochtaunuskreis und das Regierungspräsidium Darmstadt das Problem der Trinkwasserbereitstellung angekreidet. Das Problem besteht nach wie vor, also werden wir das auch bei diesem Baugebiet zu hören bekommen. Und wir vermuten, dass die Stadtverwaltung auch dann wieder sagen wird, dass sie das als Stadt alleine nicht lösen kann. Herr Wernard, sie sagten mal im Ausschuss, dass genügend Wasser für, waren es 2000? Neuburger da wäre. Bezog sich das auf den gesamten Hochtaunuskreis? Geht das nach dem Windhundverfahren, der, der das Baugebiet am schnellsten fertig hat, kriegt Wasser? Der Rest kann dann nur noch auf tropfende Wasserhähne schauen?
Für was für uns ist das zu groß dimensioniert für Eschbach, keine Anbindung an ÖPNV, zu großer Flächenverbrauch auch landwirtschaftlich relevanter Flächen, keine Lösung für das Trinkwasser.
Wir lehnen ab.
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